Der dunkle Sommer
- Judith Koch
- 7. Juni
- 2 Min. Lesezeit
🅆🄴🅁🄱🅄🄽🄶
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𝙒𝙖𝙧𝙪𝙢 𝙬𝙤𝙡𝙡𝙩𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙙𝙖𝙨 𝘽𝙪𝙘𝙝 𝙡𝙚𝙨𝙚𝙣?
Nachdem mir die Vorgänger "Wolfskinder" und "Das Baumhaus" schon sehr gefielen, wollte ich natürlich auch wissen, ob "Der dunkle Sommer" sich da einreihen kann.
𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:
Ein Haus in Italien für einen Euro: Für die deutsche Architektin Tilda ist die verfallene Villa auf Sardinien ein Glücksgriff. Sie will alle Brücken hinter sich abbrechen und stürzt sich in die Renovierung. Doch die vermeintliche Idylle des verwinkelten Ortes trügt. Ist das Geisterdorf wirklich so verlassen, wie es den Anschein hat?
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Der Einstieg fiel mir relativ leicht. Nach dem Prolog begleiten wir Tilda in das "Geisterdorf" Botigalli – einen fiktiven Ort, den die Autorin zwar erfunden hat, mir aber so bildhaft beschrieben wurde, dass ich ihr das sofort abgenommen habe. Es fühlte sich einfach so echt an, da ich mir alles sehr gut vorstellen konnte.
Dort bekommt Tilda die Möglichkeit, ein Haus für einen Euro zu kaufen, was nicht ungewöhnlich ist, da die Gemeinde sich davon verspricht, dass Arbeitsplätze geschaffen werden, um die Häuser zu restaurieren, was wiederum das Dorf beleben soll. Für Tilda ist es ein Neuanfang, denn sie hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Ich mochte sie und war gleichzeitig neugierig, was ihr widerfahren ist. Genauso wollte ich herausfinden, wer ihr in dem verlassenen Ort nachstellt und das Ankommen erschwert. Denn es passieren ein paar mysteriöse Dinge.
Dann lernen wir Enzo kennen, einen Journalisten, der Silvio interviewt – den einzigen Überlebenden seit der Tragödie, die in den 80ern geschah. Bei ihm wusste ich nie so recht, wie ich ihn einordnen sollte. Für mich erschien er unnahbar und sein Ziel konnte ich zu Beginn nicht ganz greifen. Genauso Silvio. Irgendwie war er gruselig.
Außerdem bekommt man Einblicke in Frankas Leben. Hier springt die Handlung in die Vergangenheit: Es ist Sommer 1982, Italien steht im Finale der Fußball-WM, und gewinnt. In dieser Zeit wird Matteo entführt. Auch das ist in dieser Region leider nichts Ungewöhnliches. Immer wieder verschwinden Kinder. Für mich, mit dem Hauskauf, ein großartiger Aufhänger für eine Geschichte! Der Spannungsbogen war sofort da, genauso gut fand ich den Schauplatz, der Italien-Vibes verströmte, aber auch etwas von "Wenn die Gondeln Trauer tragen", einem Film von 1973, hatte.
Frankas Geschichte erschien mir anfangs noch eher nebensächlich, entwickelte sich aber im Laufe der Zeit zu dem Teil, den ich am liebsten gelesen habe. Dabei habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass die Uhren in solch abgelegenen Regionen offenbar noch anders ticken. Die Autorin greift hier ein Thema auf, das ich sehr spannend fand und auf das sie auch im Nachwort nochmals eingeht, ebenso wie auf die Kindesentführungen in Italien.
Der Spannungsbogen konnte für mich bis zum Schluss aufrechterhalten werden. Es gab einige Twists, die ich nicht habe kommen sehen, und auch mit dem Ende bin ich zufrieden. Deswegen schlage ich auch dieses Buch wieder mit einem guten Gefühl zu. Für alle Italien-Fans, die es spannend mögen.
𝙆𝙪𝙧𝙯𝙛𝙖𝙯𝙞𝙩:
Der dunkle Sommer verbindet italienisches Flair mit tödlichen Geheimnissen, die hinter den Mauern des Geisterdorfs lauern.
Hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht mitzurätseln, aber auch die Thematik fand ich sehr interessant.
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