Freitags um fünf
- Judith Koch
- 14. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
🅆🄴🅁🄱🅄🄽🄶 📝 Rezension 📚
Rezensionsexemplar / Roman
#Rowohlt #thomasmontasser #freitagsumfünf #Bundeskanzler #Berlin #Mädchen #freundschaft #Murmelspiel
❓️Warum wollte ich das Buch lesen?
Bei dieser Geschichte hatte ich sofort das Gefühl, das wird ein Herzensbuch, ein Jahreshighlight. Cover gesehen, Klappentext gelesen und schon war es um mich geschehen. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen.
🔎 Worum geht’s?
Bundeskanzler Ernst Meister trifft zufällig auf die zehnjährige Emma, als er sich im Kanzleramt verläuft. Sie spielen Murmeln und aus einer spontanen Begegnung wird ein fester Termin, "freitags um fünf". Zwischen Murmelrunden lernt Meister, was im Leben wirklich zählt.
Als Emma plötzlich nicht mehr erscheint, merkt er, wie wichtig sie ihm geworden istnund macht sich auf die Suche nach ihr.
🧠 Meine Meinung:
Kaum hatte mich die Geschichte ganz für sich gewonnen, war sie auch schon vorbei. Mit rund 160 Seiten ist sie schnell gelesen, vielleicht zu schnell. Für den Preis hätte sie gerne etwas länger sein dürfen. Nicht nur aus Kostengründen, sondern vor allem, weil ich gerne mehr Zeit mit dieser berührenden Handlung verbracht hätte.
Bundeskanzler Ernst Meister begegnet zufällig der zehnjährigen Emma, die völlig in ihr Murmelspiel vertieft ist. Für sie ist er kein Kanzler, kein Politiker, einfach nur ein Mensch. Emma begegnet ihm offen, direkt, unbefangen. Genau das bringt ihn zum Innehalten. Zwischen Sitzungen, Terminen und politischen Entscheidungen findet er sich Woche für Woche bei ihr wieder. Sie spielen Murmeln, reden ehrlich miteinander, teilen stille Momente, nichts Spektakuläres und doch geschieht etwas Großes.
Auch die Nebenfiguren tragen dazu bei, dass die Geschichte so warm wirkt. Herr Schnute z.B., den mochte ich irgendwie gleich.
Gespannt war ich vor allem darauf, mehr über Emmas familiären Hintergrund zu erfahren. Man merkt früh, dass dort etwas nicht stimmt. Gleichzeitig fragt man sich, wie ein zehnjähriges Mädchen so oft unbeaufsichtigt sein kann, ohne dass es jemandem auffällt. Diese Frage schwingt zwar immer mit, steigert aber auch die Neugier. Ob das realistisch ist, lasse ich dahingestellt, doch bei dieser Geschichte konnte ich darüber hinwegsehen, was vor allem an der besonderen Beziehung zwischen Ernst und Emma liegt. Die beiden zusammen sind einfach herzerwärmend, auch wenn ich finde, dass die Geschichte insgesamt zu kurz geraten ist.
Thomas Montasser erzählt eine ruhige Geschichte, die auf der einen Seite wie eine Komödie wirkt und erheitert, auf der anderen Seite aber auch traurig ist und Werte vermittelt. Er erinnert daran, was wirklich zählt: Freundschaft, Mitgefühl, füreinander da sein, schlicht Menschlichkeit.
Oder, wie es auf Seite 159 so schön heißt:
> „Manchmal genügt eine kleine Murmel, um die ganze Welt auf den Kopf zu stellen.“
✅️ Fazit:
Ein feines, warmherziges Buch, das mich tief berührt und zum Nachdenken gebracht hat. Hätte, für mich, gerne länger sein dürfen
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