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Himmelerdenblau

  • Autorenbild: Judith Koch
    Judith Koch
  • 10. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

🅆🄴🅁🄱🅄🄽🄶 📝 Rezension

📚 Rezensionsexemplar / Thriller


❓️Warum wollte ich das Buch lesen?


Seit Liebeskind verfolge ich Romy Hausmanns Bücher voller Begeisterung. Sie schafft es immer wieder, mich in psychologische Abgründe mitzunehmen, Figuren zu erschaffen, die unter die Haut gehen, und Geschichten zu spinnen, die mich nicht mehr loslassen. Nach Marta schläft, Perfect Day und zuletzt dem Sachbuch True Crime - Der Abgrund in dir (2022) war die Vorfreude auf einen neuen Roman groß und das Warten hat sich definitiv gelohnt.


🔎 Worum geht’s?


Vor zwanzig Jahren verschwand Julie Novak spurlos. Ein Schicksal, das ihre Familie zerbrach. Ihr Vater Theo, einst Herzchirurg, lebt nun mit der aufkommenden Demenz, die ihn Stück für Stück seiner Erinnerungen beraubt. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Während die Podcaster Liv und Phil erneut in Julies Fall eintauchen, kämpfen beide mit der Frage, ob und wie sich die Wahrheit rekonstruieren lässt. Ihre Recherche weckt alte Wunden und stellt alles infrage, was man zu wissen glaubt.


🧠 Meine Meinung:


Wieder einmal ist es Romy Hausmann gelungen, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Besonders Theo ist mir sehr ans Herz gewachsen. Seine Erzählweise, geprägt von seiner Krankheit, macht ihn zu einem unzuverlässigen Erzähler. Er vertauscht Namen, ersetzt Wörter durch andere („Parkgarage“ wird zur „Parkgiraffe“) und verliert oft den Faden. Genau dadurch schwankt man ständig zwischen Sympathie, Mitgefühl, einem Schmunzeln und der dadurch aufkommenden Frage: Kann man ihm wirklich glauben?


Die Ausgangsidee, ein Cold Case kombiniert mit der Demenz des Vaters, ist brillant. Es entsteht ein beklemmendes Spiel mit Zeit, Wahrheit und Erinnerung. Ich habe so viele Theorien aufgestellt, war sicher, eine Spur gefunden zu haben, und bin doch immer wieder in die Irre geführt worden. Das hat mich fast schwindelig gemacht, wie eine rasante Achterbahnfahrt der Gedanken.


Ein weiterer Strang der Geschichte ist der Podcast von Liv und Phil. Grundsätzlich mochte ich diesen Einbau sehr, vor allem, weil er echten Fällen Raum gibt und das Gefühl von Authentizität verstärkt. Gleichzeitig war es mir an manchen Stellen fast zu viel, gerade weil ich mit Phil persönlich nicht so warm geworden bin. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn unterm Strich fügt sich auch dieser Aspekt stimmig in die Geschichte ein.


Dabei ist es kein klassischer Thriller mit Hochspannung und Action, sondern ein psychologisch fein erzähltes Familiendrama, das von Atmosphäre, Figuren und Emotionen lebt und gerade dadurch enorm spannend wirkt.


Romy Hausmann erzählt nicht nur packend, sondern auch sensibel. Die Darstellung von Demenz wirkt sehr realistisch, authentisch und voller Tiefe. Genau das macht Theo so greifbar, verletzlich, aber gleichzeitig liebenswert. Ich sagte ja, er ist mir sehr ans Herz gewachsen und erinnert an meine Omi.


✅️ Fazit:


Ein Psychothriller, der weit über reine Spannung hinausgeht. Romy Hausmann verwebt eine Familiengeschichte voller Schmerz, Verlust und Liebe mit einem packenden Rätsel, das bis zum Schluss keine klaren Antworten zulässt.


Im Epilog heißt es: „Das Leben ist wie es ist.“

Und genauso lässt sich dieses Buch beschreiben: Das Buch ist wie es ist - einfach gut!

 
 
 

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