Staying alive
- Judith Koch
- 29. Mai
- 2 Min. Lesezeit
🅆🄴🅁🄱🅄🄽🄶
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𝙒𝙖𝙧𝙪𝙢 𝙬𝙤𝙡𝙡𝙩𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙙𝙖𝙨 𝘽𝙪𝙘𝙝 𝙡𝙚𝙨𝙚𝙣?
Dieses Buch wurde mir mit den Worten vorgeschlagen:
„Eines der humorvollsten Bücher des Jahres – Scrubs trifft auf Grey's Anatomy.“
Da ich eine Zeit lang Arztserien regelrecht verfallen war, wollte ich das Ganze gerne mal in Buchform ausprobieren. Außerdem lache ich gerne – also deutete alles darauf hin, dass mir dieser Kein-Arztroman gefallen könnte.
𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:
Montagmorgen in einem großen Krankenhaus: Nicki, frischgebackene Assistenzärztin, wird direkt ins Chaos der Rettungsstelle geworfen. Zwischen überfüllten Wartesälen, unzufriedenen Patienten und den Sprüchen ihrer männlichen Vorgesetzten bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Doch Nicki begegnet dem Ausnahmezustand mit Humor – und dann und wann einem Schluck Gin Tonic. Als sie sich ausgerechnet in ihren Chef Micha verliebt, wird der turbulente Alltag noch komplizierter.
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Allein schon bei den ersten Sätzen – „Ich bin Ärztin. Das ist so etwas Ähnliches wie ein Arzt.“ – traf die Autorin genau meinen Humor. Ich mag es, wenn Situationen überspitzt dargestellt und damit Klischees voll erfüllt werden. Schnell spürte ich: Das wird gut!
Doch die Ernüchterung kam schneller, als mir lieb war. Das lag zum einen an der Story an sich, die bei mir nichts auslöste – kein Mitleid, keine Freude, kein Spaß, keine Nähe zu den Protagonist*innen. Zum anderen störten mich die vielen, sehr ausführlichen Fußnoten, die manchmal so lang waren, dass sie sich über zwei Seiten zogen – sodass man danach erst einmal schauen musste, wo der eigentliche Text weiterging. Das hat meinen Lesefluss erheblich gestört.
Ich weiß nicht einmal, ob das nicht auch der Grund war, warum ich die Story irgendwann nicht mehr so interessant fand. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen. Letztlich habe ich mich aber dagegen entschieden und die Fußnoten weitgehend ignoriert.
Einiges weiß man einfach auch so – ohne Arzt zu sein. Trotzdem muss ich sagen: Diese Geschichte hat mir leider nicht gefallen. Der Klappentext hat in meiner Vorstellung etwas anderes versprochen als das, was ich bekommen habe. Deshalb bin ich etwas enttäuscht.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Der alltägliche Wahnsinn in einer Berliner Notaufnahme – klischeehaft und überspitzt dargestellt, dadurch sowohl humorvoll als auch erschreckend.
Meinen Geschmack hat es allerdings nicht getroffen.
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