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  • Autorenbild: Judith Koch
    Judith Koch
  • 11. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

🅆🄴🅁🄱🅄🄽🄶 📝 Rezension

📚 Rezensionsexemplar / Roman


❓️Warum wollte ich das Buch lesen?


Ich habe schon viele Bücher über die DDR gelesen, in denen es meist um Flucht, Kontrolle oder Manipulation ging. Mich hat interessiert, einmal eine andere Perspektive zu erleben. Menschen, die nicht nur unter den strengen Strukturen litten, sondern auch Angst vor dem Neuen hatten und das Altbekannte liebten. Genau diesen Gegensatz versprach das Buch aufzugreifen und das hat mich sehr neugierig gemacht.


🔎 Worum geht’s?


1967 in Ost-Berlin: Ruth bleibt schwanger zurück, als ihr Geliebter verschwindet. Mit ihrer Tochter Jule zieht sie in ein kleines Dorf in Mecklenburg, wo Jule gemeinsam mit Andi, dem Sohn der Nachbarin, aufwächst. Aus kindlicher Nähe wird eine Liebe, die stärker scheint als alles. Doch die Wende verändert ihr Leben. Jule sucht ihren Vater, Andi möchte in der Heimat bleiben. Zwischen Verlust, Sehnsucht und Hoffnung entwickeln sich nicht nur ihre Geschichten, sondern auch die der Dorfgemeinschaft.


🧠 Meine Meinung:


Das Buch hat mich sehr berührt, vor allem durch die liebevoll gezeichneten Charaktere. Jule und Andi habe ich gerne begleitet, aber auch die Dorfbewohner tragen mit ihren Eigenheiten dazu bei, dass die Erzählung Tiefe gewinnt. Die Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt und füreinander da ist, verleiht der Geschichte eine besondere Wärme, fast so, als wäre man selbst Teil davon.

Besonders eindrucksvoll fand ich die Liebe zum Detail. Das Kinderspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Kapitel. Jede Farbe spiegelt eine Stimmung oder Situation wider und gibt der Handlung eine ganz eigene Note.

Sehr wohltuend war für mich auch, dass dies keine typische DDR-Geschichte mit starren Mustern ist, wie man sie oft kennt. Stattdessen wird das Thema mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt. Trotzdem wird deutlich, dass es ganz unterschiedliche Perspektiven gab. Menschen, die neugierig in den Westen blickten, und solche, die bleiben wollten, weil sie das Leben so akzeptieren, wie es war. Gerade das machte die Geschichte lebendig und nachvollziehbar.

Obwohl auch Konflikte eine Rolle spielen, wirkte die Handlung insgesamt hoffnungsvoll und voller Wärme. Die Liebesgeschichte wirkt authentisch, und die Gegensätze von Alt und Neu, Angst und Hoffnung sind fein herausgearbeitet. Am Ende flossen Tränen, nicht nur wegen des Geschehens, sondern auch, weil mir die Figuren ans Herz gewachsen sind.


✅️ Fazit:


Eine berührende Geschichte über Heimat, Freundschaft, Liebe und Geheimnisse. Atmosphärisch, voller Wärme und mit starken Charakteren. Wer die Bücher von Barbara Leciejewski mag, wird auch dieses lieben. Für mich ein Lesetipp, besonders für die kommende Jahreszeit, wenn die Blätter fallen und man es sich mit einer heißen Schokolade gemütlich machen möchte, dann ist dieses Buch der perfekte Begleiter.

 
 
 

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