Rezension zu "Es war einmal in Brooklyn"
- Judith Koch
- 10. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Ein neuer Roman der Autorin, wie toll und den möchte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen, weil mir der Vorgänger schon so gut gefiel.
𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Immer wieder kommt es zu regionalen Stromausfällen auf der ganzen Welt.
Am 13.07.1977 war, z.B. New York, 25 Stunden ohne Strom. Die Autorin selbst hat diesen echten Blackout als kleines Kind miterlebt und empfand den mehr als aufregend. Die ganze Nacht wach bleiben und jede Menge Eis essen, weil es sonst geschmolzen und verdorben wäre. Doch während die einen daraus ein Fest machten und auf den Straßen tanzten, verschmilzt an dieser Stelle die Realität zu einer erfundenen Geschichte, in der sich das Leben zweier Teenager, in genau dieser einen Nacht, mit einem Schlag verändert.
Juliette und David, die sich seit Kindheitstagen kennen, für sie wird nichts mehr so sein, wie es einmal war...
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Mit dieser "Coming of Age Geschichte" konnte mich Syd Atlas wieder komplett überzeugen. Auch ihr erster Roman "Mein Jahr ohne Worte" war ein Highlight für mich. Wobei der sich aber darin unterscheidet, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte der Autorin handelt. Hier ist es, bis auf die Tatsache, dass es den besagten Blackout tatsächlich gab, eine rein erfundene Story.
Schon zu Beginn, ist mir aber gleich wieder ihr genialer Schreibstil aufgefallen. Z.B beschreibt sie Szenarien, die in der Zukunft liegen, durch den "allwissenden Erzähler" und gestaltet die Story damit nicht nur spannend, sondern verleitet auch einen dazu, immer weiterlesen zu wollen.
Dabei erzählt sie ihre Geschichten stets unverblümt und schonungslos. Ehrlich gesagt, haut sie ganz schön raus. Den einen oder anderen könnte das evtl schockieren, ich aber mag das total. Für mich ein Wiedererkennungsmerkmal.
Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, vor allem aber berührend.
Juliette und David, zwei Protagonisten, die es einem nicht immer leicht machen zu gefallen und gleichzeitig ist man aber sehr nah an ihnen dran. Immer wieder mal hatte ich Gefühle, wie bei dem Film "My girl", wo einige Tränen geflossen sind.
Hier sind die Dämme am Ende gebrochen, nachdem Trauer, Wut, Verzeiflung von Hoffnung und neuen Chancen abgelöst wurden. Ein perfektes Ende wie ich finde.
Von einigen Szenen, womit die Autorin einen gleich zu Beginn anteasert, hätte ich gerne mehr erfahren. Ohnehin hätte das Buch gerne auch noch etwas länger sein dürfen, wobei ich es kurz, knackig und auf dem Punkt gebracht, eigentlich auch sehr mag.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Eine Coming of Age Story, die mich berührt hat. Schonungslos und unverblümt erzählt.
Ich behalte die Autorin im Blick und würde auch ihr nächstes Buch wieder lesen.
Absoluter Lesetipp!
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