Rezension zu Sharing
- Judith Koch
- 14. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Du glaubst an die Idee der gemeinsamen Nutzung. Aber was, wenn du gezwungen wirst, den Menschen zu »teilen«, der dir am nächsten steht?
𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst viele sollen Autos und Wohnungen teilen und so für mehr Nachhaltigkeit sorgen.
Bis Bettina in die Hand eines Unbekannten gerät, im Darknet öffentlich misshandelt wird und das Teilen plötzlich eine andere Dimension annimmt. Wenn Markus seine Frau lebend wiedersehen will, muss er tun, was Bettinas Peiniger sagt. Ausnahmslos, bedingungslos. Und ein Spiel mitspielen, das er nicht gewinnen kann. Auch wenn er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Jetzt wird es kurios, denn obwohl ich ein paar Kritikpunkte habe, die ich gleich aufzähle, kann und möchte ich keinen Stern abziehen, denn diese Story hatte eine unglaubliche Sogwirkung, dass man dieses Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Durch die kurzen Kapitel, die fast immer mit einem Cliffhanger endeten, wollte man natürlich immer weiterlesen. Hinzu kam, dass der Autor einen gekonnt an der Nase herumgeführt hat. Gut und böse waren nicht mehr zu trennen und als Leser stellte man deswegen plötzlich alles in Frage.
Doch manches Mal, wenn es mal wieder etwas drüber wirkte, erwischte ich mich dabei, nochmal auf das Cover zu schauen, ob ich nicht doch gerade einen Fitzek lese, der dafür ja eher bekannt ist. Nicht alle Handlungen konnte ich nachvollziehen, was wahrscheinlich gewollt war, um den Leser zu verunsichern, aber mit Beenden der Geschichte ist für mich immer noch nicht alles ganz klar. Das Thema "sharing" spielt hier eine große Rolle und trotzdem stelle ich mir die Frage, was es mit einigen Szenerien wirklich zu tun hat?
Wie gesagt, trotz einiger Kritikpunkte, möchte ich die Geschichte nicht runterwerten, weil ich möchte, dass jeder dieses spannende Buch liest. Ich selbst habe es in einer kleinen Leserunde gelesen. Wir haben gemeinsam gerätselt, spekuliert, waren schockiert, haben uns die Köpfe heiß geredet und sind wahnsinnig schnell durch die Seiten geflogen. Einiges haben wir richtig erahnt, manches nicht und zwischendurch hatten wir auch die Befürchtung, dass der Autor, mit einem für uns unbefriediegendem, typischen Ausgang, die Story beenden wird. Aber Arno Strobel wäre nicht Arno Strobel, wenn er nicht doch noch mit einer kleinen Überraschung um die Ecke kommt.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Dieses Buch ist der Beweis, dass nicht immer alles logisch und perfekt sein muss, um ein Buch großartig zu finden.
Unbedingt lesen!!!





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