Rezension zu "Wenn wir von Nähe reden"
- Judith Koch
- 15. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Ich mag gefühlvolle und ergreifende Geschichten, warum ich mich für dieses Buch entschieden habe.
𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:
Wie so oft hat Iris es nicht geschafft, rechtzeitig aus dem Büro zu kommen, um Livia abzuholen. Wie so oft hat Livia sich schließlich ihr Fahrrad geschnappt, um doch noch pünktlich bei ihrem Sport-Workshop zu sein. Doch diesmal hat die sportbegeisterte Teenagerin, die sich Hoffnungen auf eine Olympia-Teilnahme machen darf, einen schweren Unfall. Von jetzt auf gleich scheint Livias großer Traum beendet.
Iris zerbricht beinahe an ihren Schuldgefühlen, bis sie erkennt, dass sie kämpfen muss, wenn sie Livia und sich selbst, nicht verlieren will.
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
"Wenn wir von Nähe reden", der Titel diesen Buches, ist für mich leider nicht Programm. Dabei hatte ich mir soviel von dieser Geschichte erhofft.
Mein größtes Problem war wohl die Mutter, dazu aber gleich. Wie bei ihr konnte ich auch keine Nähe zu anderen Protagonisten aufbauen, weswegen alles so oberflächlich wirkte. Dabei ist die eigentliche Story berührend oder sollte zumindest so rüber kommen. Für mich wirkte es aber wie durch Nebel, als würde mir meine Nachbarin von ihrer Bekannten und deren Tochter erzählen, die ich nicht kenne.
Was passiert dann? Genau ich gehe rein und mein Leben geht weiter. Es macht nicht wirklich was mit mir, weil ich keinen Bezug dazu habe.
Dazu wirkte die Geschichte durch manche Formulierungen etwas altbacken. Mir fehlte das Moderne und Frische.
Die Mutter, wie gesagt, war aber mein größtes Problem. Sie empfand ich als sehr schlimm und nervig. Ihre Tochter ist gerade frisch operiert, die Zukunft noch unklar und sie hat nichts Besseres zu tun, als den nächsten Morgen erstmal ins Tierheim zu fahren um eine Katze zu holen, um die dann auch noch mit ins Krankenhaus zu nehmen. Dabei weiß doch schon jedes Kind, dass man das nicht darf. Dann war sie darüber auch noch entsetzt. - Augenroll! Ihre Prioritäten, wie sie die gesetzt hat, wirkten einfach sehr befremdlich auf mich, der Grund, warum auch die Tochter ein Problem mit ihr hatte und warum es überhaupt zu diesem Unfall gekommen ist. Ja, ich schätze es soll so sein, für diese Story, aber mir hat das leider keinen Spaß gemacht. Ich hätte mir gewünscht, dass die Mutter, wenn sie schon unzuverlässig und komisch ist, dass ich dann zumindest Mitleid empfinde.
Ich habe dann dieses Buch nach 92 Seiten abgebrochen, was ich immer sehr ungern tue, aber ich möchte mich auch nicht überwinden, zum Lesen. Ich möchte mich darauf freuen. Trotzdem hoffe ich, dass diese Geschichte anderen Lesern mehr Freude bereitet. Geschmäcker sind ja nun mal verschieden.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Ich hatte mir ergreifend und gefühlvoll gewünscht, aber mir fehlte von Anfang an die Nähe zu den Protagonisten. Abgebrochen nach 92 Seiten.
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