Zwischen Ende und Anfang
- Judith Koch
- 5. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Nachdem mir die letzten Bücher der Autorin nicht mehr ganz so gut gefallen haben, ich die davor aber alle sehr geliebt habe, darunter auch Lieblingsbücher, wollte ich dem neuen Buch zumindest auch eine Chance geben. Vor dem Jahreswechsel, weil es so gut zum Buchtitel passt, habe ich dann mit der Geschichte begonnen.
𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:
Es ist nie zu spät, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Eigentlich meinte Lila, ihr Happy End schon gefunden zu haben. Eine zufriedene Ehe, zwei reizende Kinder. Doch die Autorin von Beziehungsratgebern kann jetzt über ihre eigenen klugen Ratschläge nur noch lachen. Ihr Mann bekommt ein Kind mit einer anderen, ihre Teenagertochter spricht nicht mehr mit ihr, und seit dem Tod ihrer Mutter lebt ihr Stiefvater Bill bei ihr. Als dann auch noch ihr leiblicher Vater Gene überraschend vor der Tür steht, läuft alles vollends aus dem Ruder. Denn Gene mit seinen Nirvana-T-Shirts und seiner (lange zurückliegenden) Karriere als Fernsehstar ist alles andere als der typische Großvater. Und plötzlich steht Lila nicht nur zwischen zwei Vätern, sondern auch zwischen zwei neuen Männern. Denn: Nach jedem Ende kommt ein neuer Anfang!
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Gerade eben habe ich das Buch beendet und kann sagen, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Ja, es hat mir mal wieder sehr gut gefallen. Kaum angefangen, bin ich in Lilas Alltag gelandet, der alles andere als leicht ist. Allein die Tatsache, dass sie jeden Tag mit der neuen Freundin ihres Mannes konfrontiert wird, die auch noch schwanger von ihm ist. Das Haus, mit seinen reparaturbedürftigen Dingen, wofür eigentlich kein Geld da ist. Die Mutter, die vor kurzem verstorben ist und einen zerbrochenen Stiefvater zurückgelassen hat, dessen Verantwortung sie sich auch nicht entziehen kann und dann noch ihre Töchter. Darunter ein Teenager, mit ihren ganz eigenen Problemen. Sie tat mir einfach unfassbar leid. Zumal es beruflich auch nicht gerade gut lief. Da fragt man sich, kann es noch schlimmer kommen? Ja! Sein Name ist Gene, ihr leiblicher Vater. Der, der Mutter und Tochter verlassen hat, als sie selbst noch ein Kind war, um in Hollywood Karriere zu machen. Genau der steht, nach all den Jahren, plötzlich wieder vor der Tür.
Auf knapp 520 Seiten habe ich mit allen Personen mal gelitten, mal gelacht, mal geweint. Jeder auf seine Art hat eine Entwicklung gemacht, die so schön war mitzuerleben. Dabei verlagerten sich meine Sympathien ständig. Gerade bei Gene, der zu Beginn einfach nur zum Augen verdrehen war oder Dan, Lilas Ex, bei dem mir das ein oder andere Mal der Kragen geplatzt ist. Am Ende haben sich alle (bis auf einen) irgendwie in mein Herz geschlichen.
Auch wenn ich zugeben muss, dass die Geschichte, für mich ein paar Längen hat, 50 Seiten weniger wäre glaube ich perfekt gewesen, bin ich aber sehr happy mit dem neuen Buch. Ich bin wirklich froh dem wieder eine Chance gegeben zu haben.
Am Ende hatte ich dann einen ganz schönen Kloß im Hals und vielleicht sind auch ein paar Tränchen geflossen, natürlich rein vor Freude, aber ich kann auch sagen, ich entlasse alle mit einem guten Gefühl. So war es doch ein toller Start ins neue Jahr.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Wieder einmal ein richtig schöner Jojo-Moyes-Roman über Altlasten, Schicksalsschläge, die Liebe, das Verzeihen und Neuanfänge.
Von mir gibt es ein klares GO!
4,5☆
Comentarios